Texte, Quellen, Inhalte ...

Quellenverweise, die zur aktuelleren Auseinandersetzung mit einer Politik beitragen sollen, wie sie durch die NATO-Sicherheitskonferenz propagiert wird.

Hier zur Kampagne 2023

Empfehlung:
https://www.imi-online.de/publikationen/imi-aktuell/ IMI-Aktuell - fast tägliche Meldungen ...
https://www.friedensratschlag.de/?Online-Publikationen laufend Infos beim Bundesausschuss Friedensratschlag
und natürlich die fortlaufenden "Feeds" (Meldungen) auf dieser Seite (die ich manchmal auch hier hervorhebe).

Achtung: Hier finden sich auch "temporäre" Links, die nach gewisser Zeit nur gegen Bezahlung lesbar sind.
... und hier die Linkliste vom Vorjahr, meist weiter relevant und lesenswert!



BTW: #TootNotTweet ;-)

José Nivoi 15.02.2025 am Stachus

José Nivoi

Italienisches Manuskript zuerst, dann die deutsche Übersetzung, danach noch auf Englisch)

Ciao a tutte e a tutti,
Sono José Nivoi, faccio parte del CALP (Collettivo Autonomo Lavoratori Portuali), è un collettivo che si basa sull’antifascismo, l’internazionalismo e l’anticapitalismo. Con il mio collettivo di lavoratori portuali abbiamo deciso di bloccare armi dirette in vari teatri di guerra, dal teatro di guerra yemenita a partire dal 2019, dalla guerra in Kurdistan bloccando armi dirette in Turchia nel porto di Iskenderun, ad armi dirette al porto di Ashdod in Israele, proprio perché non volevamo essere complici di quelli che sono i massacri che i nostri governi portano in quelli stati lì; perché la guerra comincia da qua, nelle università con lo studio e la progettazione, con la produzione attraverso le fabbriche e come ultima frontiera i porti e gli aeroporti, e proprio per questo abbiamo cercato di bloccare quello che è l’ingranaggio di quello che oggi costituisce la NATO, cioè la produzione di armi. 

Adesso in questa fase qua stiamo cercando di mettere insieme varie realtà di lavoratori portuali in giro per l’Europa soprattutto nell’area del Mediterraneo, infatti a fine mese avremo un’assemblea ad Atene insieme a varie Nazioni, tra cui gli Sloveni, i Greci, verranno anche un gruppo di portuali tedeschi, francesi, spagnoli. Stiamo cercando di allargare per creare un movimento di sciopero internazionale contro le guerre. Anche perché sono le stesse guerre che oltre a creare genocidi in giro per il mondo creano impoverimento sui posti di lavoro e noi siamo i primi a subirle. Quindi volevo portarvi questa grande solidarietà internazionale soprattutto dal porto di Genova e dei compagni del mio collettivo. Grazie!


Übersetzung auf Deutsch:

Hallo an alle,
Ich bin José Nivoi, ich bin Teil von CALP (Autonomes Kollektiv Hafenarbeiter), einem Kollektiv, das sich auf Antifaschismus, Internationalismus und Antikapitalismus basiert. Mit meinem Kollektiv von Hafenarbeitern haben wir beschlossen, Waffenlieferungen an verschiedene Kriegsschauplätze zu blockieren, vom jemenitischen Kriegsschauplatz, der 2019 begann, von dem Krieg in Kurdistan, indem wir Waffenlieferungen an den Hafen von Iskenderun in der Türkei blockieren, bis hin zu Waffenlieferungen an den Hafen von Ashdod in Israel, eben weil wir nicht Komplizen der Massaker sein wollen, die unsere Regierungen diesen Staaten dort bringen; weil der Krieg hier beginnt, in den Universitäten mit dem Studium und der Planung, mit der Produktion in den Betrieben und als letzte Grenze die Häfen und Flughäfen, und gerade deshalb haben wir versucht, das Rädchen im Getriebe dessen zu blockieren, was heute die NATO ausmacht, nämlich die Produktion von Waffen. 

In dieser Phase versuchen wir, verschiedene Realitäten von Hafenarbeitern in ganz Europa zusammenzubringen, insbesondere im Mittelmeerraum. Ende des Monats werden wir eine Versammlung in Athen haben, an der verschiedene Nationen teilnehmen werden, darunter die Slowenen, die Griechen, eine Gruppe deutscher Hafenarbeiter wird ebenfalls kommen, als auch Gruppen französischer und spanischer Hafenarbeiter. Wir versuchen, eine internationale Streikbewegung gegen Kriege zu schaffen. Nicht zuletzt, weil es dieselben Kriege sind, die nicht nur Völkermörder in der ganzen Welt verursachen, sondern auch Verarmung am Arbeitsplatz, und wir sind die ersten, die darunter leiden. Deshalb wollte ich Euch diese große internationale Solidarität vor allem aus dem Hafen von Genua und von den Genossen meines Kollektivs überbringen. Danke!


Übersetzung auf Englisch:

Hello to everyone,
I am José Nivoi, I am part of CALP (Collective Autonomous Dockworkers), it is a collective based on anti-fascism, internationalism and anti-capitalism. With my collective of dockworkers, we decided to block arms directed to various theatres of war, from the Yemeni theatre of war starting in 2019, from the war in Kurdistan by blocking arms directed to Turkey in the port of Iskenderun, to arms directed to the port of Ashdod in Israel, precisely because we did not want to be accomplices to the massacres that our governments bring to those states there; because war begins here, in the universities with the study and design, with the production through factories and as the last frontier the ports and airports, and precisely for this reason we have tried to block what is the cog in the wheel of what today constitutes NATO, that is, the production of weapons.

Now in this phase we are trying to bring together various realities of dockworkers around Europe especially in the Mediterranean area. In fact, at the end of the month, we will have an assembly in Athens together with dockworkers from various nations, including the Slovenians, the Greeks, a group of German, and groups of French and Spanish dockworkers will also come. We are trying to expand to create an international strike movement against wars. Not least because it is the same wars that in addition to creating genocides around the world, create impoverishment in the workplace and we are the first to suffer them. So, I wanted to bring you this great international solidarity especially from the port of Genoa and the comrades of my collective. Thank you!

Übersetzung: Andrea Sittoni

Lisa Pöttinger am 15.02.2025 am Marienplatz

Lisa Pöttinger

Marienplatz 15.02.2025 Antisiko-Kundgebung
Hallo alle miteinander,

heute stehen wir erneut hier, um die ökonomischen und militärischen Machenschaften und Pläne der Sicherheitskonferenz-Beteiligten zu kritiseren. Deutsche Parteien überbieten sich im Wahlkampf gerade mit einer Aufrüstungsforderung nach der anderen. Da legt die Ampel mit einem Sondervermögen von 100 Mrd Euro vor, die ehemalige Friedenspartei die Grünen wollen 3,5% des BIP für Aufrüstung, die AfD gar 5%, es geht um Wehrpflicht und Kriegstüchtigkeit. Und das alles soll angeblich unserer Sicherheit dienen.  Doch um wessen Sicherheit geht es denn, wenn Militarisierung vor allem der Realisierung ökonomischer Interessen gilt? Die deutschen Rüstungskonzerne verdienen sich eine goldene Nase am Genozid in Gaza, eine Waffenlieferung nach der anderen hat dort den Mord von Zehntausenden, wenn nicht sogar Hunderttausender Menschen ermöglicht und die gesamte Bevölkerung Gazas mehrfach vertrieben. Die deutschen Rüstungskonzerne verdienen sich eine goldene Nase an den türkischen Angriffen auf Rojava. Die Waffenlieferungen an das faschistische Erdogan-Regime ermöglichen die Bekämpfung der einzigen demokratischen Kraft in Syrien und erneut die Tötung und Vertreibung unzähliger Menschen. Deutsche Rüstungsexporte schaffen keine Sicherheit, sondern Elend und Vertreibung.

Kriege zerstören die Lebensgrundlage, die Freiheit und die Sicherheit unzähliger Menschen. Sie müssen fliehen. Auch die von der Nato bzw. von Nato-Staaten unterstützten Kriege zwingen Menschen zum Verlassen ihrer Heimat. Doch wenn sie Schutz suchen, werden sie an den US-amerikanischen und europäischen Grenzen immer gewaltvoller behandelt. Eingesperrt unter horrenden Bedingungen, im Mittelmeer von Frontex aktiv ertränkt, angegriffen oder sogar angeschossen, nach Lybien in Gefängnisse mit Zwangsarbeit und sexualistierter und physischer Gewalt "zurückgeführt", in die Türkei und andere Schurkenstaaten gleich direkt ins Gefängnis oder den Tod abgeschoben. Die Aufrüstung der Gesellschaft gilt immer auch den Grenzen. Hier entstehen voll überwachte, oft tödliche Zonen, die nur durch die Entwicklung militärischer Technologie möglich war. Militarisierung schafft keine Sicherheit, sondern die Unterdrückung schutzsuchender Menschen.

Immer wieder hören wir, bei der Aufrüstung ginge es um die Verteidigung von Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Doch wenn es tatsächlich um diese Werte ginge, dann würden faschistische Regierungen wie die Türkei oder Israel keine deutschen Waffen bekommen. Wenn es darum tatsächlich ginge, würden Politiker:innen nicht sofort nach der Abschiebung von Syrer:innen schreien, sobald eine Diktatur durch eine andere ersetzt wird. Wenn es um Menschenrechte ginge, dann gäbe es keine militarisierten Außengrenzen die jedes Jahr Zehntausende in den Tod reißen. Wenn es um Menschenrechte ginge, dann würden Politiker:innen fast aller Parteien nicht mit einer aggressiven und rassistischen Rethorik gegen alle migrantischen Personen in Deutschland hetzen, was Medien wie Springer dankbar aufgreifen und noch multiplizieren.

Nein, Militarisierung schafft keine Sicherheit. Militarisierung verschafft den reichen(hier alternativ zu "reich" eher "imperialistisch"?) Staaten vielmehr Zugang zu Ressourcen, Militarisierung sichert ihre Macht auf Kosten des Restes der Welt. Militarisierung kostet Leben, Militarisierung kostet uns Ressourcen, die viel besser aufgehoben wären im Klimaschutz, in Bildung, in Integration, in Gesundheit, in Sozialem. Doch im Kapitalismus gilt vor allem eins: die Profitinteressen der reichsten Konzerne kosten sie, was es wolle. Bis zur letzten Patrone und gerne auch mit vielen jungen Menschen als Kanonenfutter. Und deshalb richten wir uns nicht nur gegen die Unsicherheitskonferenz, sondern gegen den Kapitalismus als System. Wir wollen ein Wirtschaftssystem, das nicht mit der militärischen Unterdrückung anderer Völker auf Pump gehalten wird. Wir wollen ein demokratisches Wirtschaftssystem, das sich nicht den Zugang zu Ressourcen freibomben muss, um dann die davon vertriebenen, gewaltsam zurückzuweisen oder gar in den Tod zu stoßen. Wir wollen nicht kriegstüchtig werden, sondern friedensfähig sein.